Plastikmüll aus dem Meer

Plastikmüll aus dem Meer
An der Nordsee gesammelter Meeresmüll

Freitag, 7. August 2015

Was machen Milchtüten im Ozean?

Das bundesweite Onlineradio www.detektor.fm sendet die wöchentliche Serie "Green Radio", die sich mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen beschäftigt. In dieser Woche wurden zum Thema "Plastikmüll im Meer" ein Online-Artikel verfasst. 

Außerdem kommen wir zu Wort: hört mal rein!!!

http://detektor.fm/gesellschaft/green-radio-plastikmuell-im-meer

06.08.2015


Green Radio | Plastikmüll im Meer


Was machen Milchtüten im Ozean?

Von den Balearen kommen in diesen Tagen etliche Klagerufe von Urlaubern und Umweltschützern. Die feinen Sandstrände von Mallorca, Ibiza und Formentera hätten sich in eine Müllkippe verwandelt. Freiwillige sammeln deshalb säckeweise Plastik auf. Der Plastikmüll wird vom Meer angeschwemmt.

Grober Plastikmüll am Ufer des Roten Meeres (nahe Safaga, Ägypten)
 

Montag, 20. Juli 2015

PIWI´s Bildungsprojekt „Müll in Gewässern“ erfreut sich großem Interesse.
Bereits 2500 Exemplare unseres kostenlosen Kinder-Bilderbuches "PIWI und die Plastiksuppe" sind schon bestellt und verteilt worden. Die vielen Anfragen und positiven Rückmeldungen zeigen uns, dass dieses Buch mit der Zielgruppe von Kindern im Grundschulalter wichtig ist und den Nerv der Zeit trifft. Auch der zum Projekt gehörige kostenfrei ausleihbare Bildungskoffer ist mittlerweile der Öffentlichkeit vorgestellt worden und kommt nun in Kinder- und Jugendeinrichtungen zum Einsatz. Alles rund ums Thema "PIWI und die Plastiksuppe" (samt Bestellformular) findet ihr auf PIWI´s eigener Webseite unter: www.piwipedia.de



PIWI ist ein Pool-Intelligenter-Wasser-Inspektor und hält täglich seinen Pool picobello sauber. Als ihm jedoch die Katze Wilma vom vielen Müll im nahe gelegenen Bach erzählt, machen sie sich auf, um dort auch Ordnung und Sauberkeit zu schaffen. Und da der Bach in den Fluss und der Fluss ins Meer fließt, landet er schließlich auch dort und erlebt unterwegs jede Menge Abenteuer. 
Neben viel Müll trägt er aber auch viel Wissen rund um den Müll zusammen, und das Wissen gibt er gerne weiter. Schaut doch mal rein.....

Freitag, 19. Juni 2015

PROJECT BLUE SEA-Wanderausstellung zu Gast in Potsdam!
Unsere Wanderausstellung in der "Biosphäre Potsdam" ist eröffnet und kann täglich von 9:00-16:30 in der Georg-Herrmann-Allee 99, 14469 Potsdam kostenfrei besucht werden. Ergänzt wird die Ausstellung durch künstlerische Arbeiten unserer Meeresmüll-Expertin Angelika Heckhausen.

„MÜLL IM MEER GEHT UNS ALLE AN“ | 17.06.2015 - 27.08.2015




Ob Wasserflasche, Einkaufstüte oder   Trinkbecher:Plastik ist praktisch, billig, haltbar und deshalb aus dem Alltag nicht wegzudenken. Doch das ist gleichzeitig auch ein Problem. Viele Kunststoffprodukte landen nach einmaligem Gebrauch im Müll. Immer größere Mengen an Plastikmüll belasten die Ozeane und die Küsten weltweit. Plastikmüll verrottet nicht, sondern schädigt für Jahrhunderte die Umwelt. Ein großer Teil des Mülls gelangt über Flüsse, nach Überschwemmungen direkt ins Meer.

Neben einem besonderen Augenmerk auf die Situation an den heimischen Küsten an Nord- und Ostsee wird auch die weltweite Situation aufgezeigt, denn es gibt kaum Meeresgebiete, die nicht von der Problematik betroffen sind. Fast unbemerkt vollziehen sich in den Meeren Veränderungen, die diese faszinierenden Ökosysteme ernsthaft bedrohen können.

Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei, ohne Biosphäre-Eintritt möglich. 
Motiv & Foto: A. Heckhausen

Wir danken der Europäischen Tier- und Naturschutz-Stiftung für die tolle Unterstützung bei der Realisation.

http://www.biosphaere-potsdam.de/ : hier geht es zur Webseite der Biosphäre-Potsdam. Wir danken dem freundlichen Biosphäre-Team für die Unterstützung beim Aufbau und die Möglichkeit, unser Anliegen zu präsentieren.

Einige Impressionen von der Ausstellungseröffnung:







Wir haben am 16.6.2015 im Rahmen des 10-jährigen Jubiläums des Umweltbundesamtes in Dessau am Bürger -Fest teilgenommen. An einem Stand gemeinsam mit dem Fachgebiet Meeresschutz präsentierten wir unser Kinderbilderbuch "PIWI und die Plastiksuppe" und den dazu entwickelten Bildungskoffer den interessierten  Besuchern. Das Buch erfreute sich größter Beliebtheit, ebenso wurden die Spielangebote des Koffers eifrig ausprobiert.

Der folgende Artikel informiert über das Jubiläum:
http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/umweltbundesamt-in-dessau-rosslau-nach-zehn-jahren-ist-das-uba-angekommen,20640938,30967332.html






Nationalpark-Haus Museum Fedderwardersiel

(http://www.nationalparkhaus-wattenmeer.de/fedderwardersiel?seite=themen)

Unsere Wanderausstellung "Müll im Meer geht uns alle an" ist in einer Foto- Variante mit unseren ausgesuchten Motiven zu sehen. Außerdem sind die Roll-Ups und Info-Banner zu sehen. 
Einen kurzes Video und ein Ausstellungsfoto sind unter der Pressemitteilung zu finden:http://www.nwzonline.de/wesermarsch/kultur/muell-im-meer-geht-alle-an_a_29,0,333306048.html


Sonderausstellungen:
Müll im Meer geht uns alle an
- 31. Mai  bis 30. August 2015 -
Die Wanderausstellung der Meeresschutzorganisation Project Blue Sea zeigt mit eindrucksvollen Fotos die Auswirkungen des Wohlstandsmülls auf das Ökosystem Ozean. Neben einem besonderen Augenmerk auf die Situation an den heimischen Küsten von Nord- und Ostsee wird auch die weltweite Situation aufgezeigt, denn es gibt kaum Meeresgebiete, die nicht von der Problematik betroffen sind. An vielen Stränden ist es nicht der Sand, der unter den Füßen knirscht, sondern fein zerriebene Plastikteilchen. Kunststoffe stellen den Hauptbestandteil des Meeresmülles dar. Größere, schwimmende Plastikteile werden von Seevögeln und Fischen als Beute erachtet und geschluckt. In anderen Müllrückständen z.B. Schnüren verheddern sich Wale, Fische und Robben.
Doch auch wie sich jeder Einzelne auf einfache Art und Weise an einer Verbesserung der Situation beteiligen kann, wird in der Sonderausstellung gezeigt.

Donnerstag, 7. Mai 2015

PIWI ist endlich da!!

PIWI ist da!!!!



Unser Bildungsprojekt ist fertig.
Das Buch und der Bildungskoffer warten auf Euch.






Der Pool-Reinigungsroboter PIWI (Pool-Intelligenter-Wasser-Inspektor ) PIWI 3.14 hält seinen Pool immer sauber und blitzblank und ist zufrieden. Doch seine Freundin, die Katze Wilma, bringt die Idylle durcheinander, als sie ihm erzählt, wie es am nächstgelegenen Bach aussieht. Beide machen sich auf den Weg, um dort aufzuräumen.
Aber das ist nicht die einzige Aufgabe, denn der Bach fließt in den Fluss und der Fluss in das Meer und überall findet PIWI neue Freunde, aber auch viel Müll.
Auf seiner Reise zum Meer erlebt PIWI Abenteuer um Abenteuer – er rettet Enten, wird entführt, landet in einer Plastiksuppe und...und...und –
und trägt fast genauso viel Wissen zum Müll wie selbigen zusammen. Das er uns zum Glück zugänglich macht: als "Piwipedia" – im Buch und Netz!

Das Buch ist für Kinder ab 6 Jahre (zum Vorlesen), ältere Kinder können es selbst lesen. Das Buch kann kostenfrei von interessierten Menschen bestellt werden, besonders Gruppen und Schulklassen können das Buch auf dieser Seite anfordern.

Idee, Projektleitung und Autorin                Angelika Heckhausen
Text und Co-Autor                                    Klaus Döring
Illustration und Grafik                               Manfred Schaller

Außerdem haben wir einen Bildungskoffer gepackt, der steckt voller Infos, Spiele, echtem Meeresmüll und mehr!


Auch dieser Koffer kann kostenfrei für einen begrenzten Zeitraum (je nach Belegung zwischen ein und zwei Wochen) ausgeliehen werden. Eine ausführliche Beschreibung liegt bei. Weitere Infos sind ebenfalls auf unserer Homepage hier zu finden.
Dieses Projekt wurde vom Umweltbundesamt gefördert.


Samstag, 14. Februar 2015

Meeresmüllfoto der Woche (7. KW 2015)





- Fotograf/ Fotografin: Wildlife Rescue Center Ostend

- Region: 
vermutlich belgische Nordseeküste

- Ort: unbekannt


- Datum der Aufnahme: 2011


- Informationen zu dem Foto:  
Adulter Basstölpel von einem Seil umschnürt. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sichdabei  um Netzreste.

Bundestagsdebatte zu Mikroplastik


Am Donnerstag, den 29.1.2015, fand im Bundestag die Debatte über den Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN statt: Freisetzung von Mikroplastik beenden (Drucksache 18/3734)
Es war der letzte Tagesordnungspunkt 15 und fand somit zu später Stunde (ab ca. 20:15) vor ziemlich leeren Rängen statt. Insgesamt stellten 5 Redner in einer knappen halben Stunde ihre Standpunkte dar. Einleitend zum Antrag sprach Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (http://www.peter-meiwald.de/ hier ist das Video der Rede zu sehen) und stellte das Problem noch einmal dar.
Die Sprecher der Koalition waren Ulli Nissen der SPD (http://dbtg.tv/fvid/4512624, Link zum Video der Rede), Josef Göppel (http://www.goeppel.de/reden/2015/gegen-den-plastikmuell.html#c1420) und Dr. Thomas Gebhart (http://www.thomas-gebhart.de/index.php/1159-rede-im-bundestag-zu-mikro-kunststoffen, Link zum Video) der CDU/CSU und von der Opposition Eva Bulling-Schröter von den Linken(http://www.bulling-schroeter.de/plastikmuell-eindaemmen/) .

Ulli Nissen bedanke sich bei den Grünen für deren Antragsstellung und versprach, den Antrag noch weitergehenden mit dem Koalitionspartner zu diskutieren und dann einen Entwurf vorzulegen: „Aber ihr Antrag befasst sich eben nur mit der Reduzierung von Mikroplastik in Reinigungs -und Kosmetikprodukten. Und das ist mir im Augenblick zu wenig.“ Sie sagte jedoch auch: „Ich sage es ganz deutlich, mir wäre natürlich der freiwillige Verzicht am liebsten, und es ist gut, dass das Ministerium den Dialog und Gespräche mit den Herstellern und Verbänden führt. Aber, eine ganz klare Ansage: wenn nicht umgehend was passiert, bin ich auch für eine gesetzliche Regelung“.

Auch der Sprecher der CDU/CSU, Dr. Thomas Gebhart, warf den Grünen vor, dass sie Problematik des sekundären Mikroplastiks total außer Acht gelassen hätten und somit das Problem nur teilweise angehen würden. Er sieht das Problem des Mikroplastiks in Kosmetik für relativ gering an und die Industrie würde reagieren: „Im Ernst, tatsächlich sind wir viel weiter als dieser Grünen-Antrag den Anschein erweckt.“ Er hebt hervor: „Wir wollen noch stärker als heute Abfälle vermeiden, wir wollen Kreisläufe besser schließen, mehr Recycling, besseres Recycling, über Technologie, über Innovation, neue Verfahren, neue Produkte, Anreizen mehr Produktverantwortung, ein marktwirtschaftliches Prinzip, d.h. die Hersteller nehmen Verantwortung für den gesamten Lebensweg ihres Produktes.
Meine Damen und Herren, dafür steht die Union, soziale Marktwirtschaft und Umwelt, und Umweltschutz vernünftig miteinander zusammen bringen, in Einklang bringen, und ich kann mich nur wundern, dass die Grünen diesen Punkt völlig ignorieren und dass es bei Ihnen überhaupt keine Rolle spielt. Hier müssten wir ansetzen, hier müssen wir ansetzen. Das ist eine echte Herausforderung, eine riesen Chance, und dann kommen wir auch wirklich und langfristig voran.“

Der zweite Redner der CDU/CS, Josef Göppel, leitete seine Rede folgendermaßen ein: „Das Thema Mikroplastik berührt und beschäftigt inzwischen Millionen Menschen in Deutschland. Ich denke, wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir uns an der Bekämpfung des Ozons in der Atmosphäre ein Beispiel nehmen müssen. Ich kann mich als einer der Älteren hier in der Runde noch gut daran erinnern, wie diskutiert wurde: Muss denn da hoheitlich vorgegangen werden? Ab einem bestimmten Moment hat man dann gemerkt: Ohne ein hoheitliches Vorgehen geht es nicht.“. Er sprach sich für ein Einbinden in das neue Wertstoffgesetz aus: „Frau Staatssekretärin, ich erwarte namens der Union, dass die Gespräche mit den Herstellern in der Richtung mit Nachdruck fortgeführt werden, dass das Parlament dann eventuell Regelungen hierzu im Wertstoffgesetz verankert.“. Auch sprach er sich am Rande des Themas für weitere Inhalte des neuen Wertstoffgesetzes aus: „Ich darf abschließend das Thema Pfand erwähnen. Es gehört auch dazu, dass wir die Ausnahmen beim Pfand, also Fruchtsäfte, Nektare und milchhaltige Produkte, zurückführen.“

Die Sprecherin der Linken, Eva Bulling-Schröter, stellt fest: „Bei den großen Kosmetikkonzernen findet halt nur allmählich ein Umdenken statt. Das beruht weniger auf Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt als vielmehr auf der Angst vor Boykottaufrufen gegen ihre Produkte. Ich habe den Eindruck: Nur das hilft überhaupt. Es ist nämlich erst Umweltorganisationen und Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützern zu verdanken, dass es bei den Kosmetikherstellern allmählich zu einem Umdenken kommt.“ Und weiter: „Während die Verbraucherinnen und Verbraucher aufgefordert sind, nur Kosmetika zu kaufen, in denen kein Polyethylen oder Polypropylen oder andere Kunststoffe enthalten sind, wäre das Problem ich sage es noch einmal ordnungsrechtlich wirklich lösbar. Denn man kann Dinge wirklich per Gesetz verbieten, dafür sind wir doch eigentlich auch gewählt worden. Das sagen uns unsere Wähler. Über alle Parteien hinweg wollen die das. Wir sagen: Wir wollen dieses Verbot, wir unterstützen euren Antrag.“

Der Antrag wurde an den Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit verwiesen. Dieser wird in seiner 35. Sitzung (nicht öffentlich) am Mittwoch, dem 4. Februar 2015 darüber beraten. Hier ist der Antrag als 8.Tagesordnungspunkt von 11 Tagesordnungspunkten angesetzt. Hoffentlich nehmen dann mehr Ausschussmitglieder an der Debatte teil und man darf gespannt sein, mit welchem Ergebnis der Antrag behandelt wird.

Anmerkung von mgmitt: 
a) Der Beitrag  kam kurz nach der Bundestagsdebatte. Ich bin erst heute dazu gekommen, ihn einzustellen. Sorry, Angelika!

b) Die Reden kann man auch nachlesen im Plenarprotokoll 18/82 der Bundestagssitzung  ab Seite 7880


c) Es gab dazu einige Medienberichte, u.a.:
http://www.heute.de/bundestag-debattiert-ueber-mikroplastik-36933906.html
http://www.sueddeutsche.de/wissen/mikroplastik-umweltgefahr-aus-dem-drogeriemarkt-1.2324544
http://www.taz.de/!153696/


 



Samstag, 17. Januar 2015

Artikel zu Mikroplastik und Munitionsaltlasten ( Zeitschrift Waterkant)

Im aktuellen Heft 4/2014 der nichtkommerziellen Umweltzeitschrift Waterkant (Quartalszeitschrift für "Umwelt + Mensch + Arbeit in der Nordseeregion") gibt es von Gerd Liebezeit einen Artikel zu Mikroplastik:
"Ein mas­siv unter­schätz­tes Pro­blem: Mikro­plas­tik in der mari­nen Umwelt - Letzt­lich lan­den alle Par­ti­kel im Meer".

Gerd Liebezeit war bis August 2013 Leiter der Arbeitsgruppe  Meereschemie des Institutes für Chemie und Biologie des Meeres der Universität Oldenburg. Er ist in Deutschland einer der führenden Wissenschaftler in Sachen Mikroplastik.

Das Heft ist online bestellbar unter http://www.waterkant.info/?page_id=652



Die Titelstory "Kampfstoff - frisch auf den Tisch" des Heftes betrifft eine andere, weniger sichtbare  Verschmutzung und Vermüllung der Meere. Der Koblen­zer For­scher Dr. Ste­fan Neh­ring warnt ein­dring­lich, dass die in Nord– und Ost­see ver­senk­ten Muni­ti­ons­alt­las­ten zuneh­mend ver­rot­ten und dass die in ihnen ent­hal­te­nen Gift­stoffe über die Fische letzt­lich Ver­brau­cher schä­di­gen könnten.

Der Artikel wird von der Zeitschrift kostenlos zum Download bereitsgestellt. Siehe dazu http://www.waterkant.info/?p=3576#more-3576







Bunt, vielseitig und bedrohlich (Artikel im Magazin sporttaucher)

Kam am 16.01.2015 als Mitteilung des Verbandes Deutscher Sporttaucher:


Bunt, vielseitig und bedrohlich
Plastik ist eine geniale Erfindung! Plastik ist universell formbar, mal hart und mal weich, vielseitig einsetzbar, aber auch leicht verfügbar und dazu noch preiswert. Unser Alltag ist voll von Plastik. Doch so vielseitig einsetzbar und so praktisch Kunststoffe für uns auch sind, so problematisch sind sie bei unsachgemäßer Entsorgung. 269.000 Tonnen Plastik schwimmen weltweit in den Ozeanen! Plastik ist auch in den Meeren sehr beständig und überaus langlebig. Bis zur völligen Zersetzung können 350 bis 400 Jahre vergehen. Plastikteile werden durch Wellenbewegung, Salzwasser und UV-Licht und nach Freisetzung der Weichmacher, die hormonell wirksame Chemikalien sind, spröde und immer weiter zerkleinert. Teilchen, die eine Größe von maximal 5 Millimetern haben, werden als Mikroplastik bezeichnet. Die kleinen Mikrokügelchen saugen quasi wie ein Schwamm Umweltschadstoffe auf. Sie werden dann von den Meeresorganismen mit Plankton verwechselt und gefressen. Dadurch gelangen sie in die Nahrungskette und steigen innerhalb dieser immer weiter auf, auch in die für den Menschen bestimmten Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Muscheln und Fische. Welche Langzeitschäden dabei entstehen, ist schwer abzuschätzen und ist bisher noch wenig erforscht worden.
Die bekannte tschechische PET-Art Künstlerin Veronika Richterová hat für den Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) e.V. ein großes Kunstwerk aus PET-Plastikflaschen angefertigt das in der Halle 3 am Stand B53 vom 17.01.2015 - 25.01.2015 auf der 46. Internationale Bootsausstellung Düsseldorf zu sehen ist. Es zeigt eine Nahrungskette vom kleinsten Plankton über filtrierende Organismen, bis hin zum Fisch und Pinguin. Neben den Plastikskulpturen wird am VDST Stand und auch in Halle 14, Stand B32 gezeigt wie viel Mikroplastik sich zum Beispiel in verschiedenen Bade- und Kosmetikprodukte als Zusatz befindet. Kommen Sie vorbei und schauen Sie, ob auch Ihr Duschgel Mikroplastik enthält.


Im Magazin sportaucher 1/2015 gibt es von Franz Brümmer/Christin Müller und Ralph O. Schill unter dem Titel "Bunt-vielseitig und bedrohlich, Plastik - über die Meer in die Nahrungskette" einen Artikel dazu. 

Man kann in dem Heft online blättern und es auch herabladen:

Deutscher Bundestag: Antrag „Freisetzung von Mikroplastik beenden“ von Bündnis 90/Die Grünen




Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat am 14.01.2015 einen Antrag an den Bundestag gestellt, in dem sie die Bundesregierung auffordert, die Freisetzung von Mikroplastik zu beenden.
Bisher ist der Antrag noch nicht behandelt worden.
 

Hier der Inhalt in Stichworten:
Sicherstellung einer geregelten Entsorgung für ungebundene Mikroplastikpartikel, vollständige Verhinderung einer Freisetzung in die Umwelt, Ausstieg aus der Verwendung von Mikroplastikteilchen in Kosmetika und Reinigungsmittel, regelmäßige Unterrichtung über Dialog-Ergebnisse mit der Wirtschaft, Intensivierung der Ressortforschungsaktivität zu den Mikroplastik-Mengen in der Umwelt sowie zu den Auswirkungen von Mikroplastik auf die natürliche Umwelt und die menschliche Gesundheit, Ausbau der Abwassertechnikforschung
Quelle: DIP, Dokumentations­- und Informationssystem für Parlamentarische Vorgänge, Basisinformationen über den Vorgang
 
Der vollständige Antrag ist unter der Bundestag-Drucksache Nummer 18/3734 abzurufen:



Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen beschäftigt sich nicht zu ersten Mal mit dem Thema Mikroplastik und wird dort aktiv. Am 08.10.2014 hatte die Fraktion eine Kleine Anfrage über "Erkenntnisse der Bundesregierung über Mengen, Verbleib und Auswirkungen von Mikroplastik"
an die Bunderegierung gestellt (BT-Drucksache 18/2780). Die Antwort der Bundesregierung findet man in der BT - Drucksache 18/2985 vom 27.10.2014.