Plastikmüll aus dem Meer

Plastikmüll aus dem Meer
An der Nordsee gesammelter Meeresmüll

Samstag, 17. Januar 2015

Artikel zu Mikroplastik und Munitionsaltlasten ( Zeitschrift Waterkant)

Im aktuellen Heft 4/2014 der nichtkommerziellen Umweltzeitschrift Waterkant (Quartalszeitschrift für "Umwelt + Mensch + Arbeit in der Nordseeregion") gibt es von Gerd Liebezeit einen Artikel zu Mikroplastik:
"Ein mas­siv unter­schätz­tes Pro­blem: Mikro­plas­tik in der mari­nen Umwelt - Letzt­lich lan­den alle Par­ti­kel im Meer".

Gerd Liebezeit war bis August 2013 Leiter der Arbeitsgruppe  Meereschemie des Institutes für Chemie und Biologie des Meeres der Universität Oldenburg. Er ist in Deutschland einer der führenden Wissenschaftler in Sachen Mikroplastik.

Das Heft ist online bestellbar unter http://www.waterkant.info/?page_id=652



Die Titelstory "Kampfstoff - frisch auf den Tisch" des Heftes betrifft eine andere, weniger sichtbare  Verschmutzung und Vermüllung der Meere. Der Koblen­zer For­scher Dr. Ste­fan Neh­ring warnt ein­dring­lich, dass die in Nord– und Ost­see ver­senk­ten Muni­ti­ons­alt­las­ten zuneh­mend ver­rot­ten und dass die in ihnen ent­hal­te­nen Gift­stoffe über die Fische letzt­lich Ver­brau­cher schä­di­gen könnten.

Der Artikel wird von der Zeitschrift kostenlos zum Download bereitsgestellt. Siehe dazu http://www.waterkant.info/?p=3576#more-3576







Bunt, vielseitig und bedrohlich (Artikel im Magazin sporttaucher)

Kam am 16.01.2015 als Mitteilung des Verbandes Deutscher Sporttaucher:


Bunt, vielseitig und bedrohlich
Plastik ist eine geniale Erfindung! Plastik ist universell formbar, mal hart und mal weich, vielseitig einsetzbar, aber auch leicht verfügbar und dazu noch preiswert. Unser Alltag ist voll von Plastik. Doch so vielseitig einsetzbar und so praktisch Kunststoffe für uns auch sind, so problematisch sind sie bei unsachgemäßer Entsorgung. 269.000 Tonnen Plastik schwimmen weltweit in den Ozeanen! Plastik ist auch in den Meeren sehr beständig und überaus langlebig. Bis zur völligen Zersetzung können 350 bis 400 Jahre vergehen. Plastikteile werden durch Wellenbewegung, Salzwasser und UV-Licht und nach Freisetzung der Weichmacher, die hormonell wirksame Chemikalien sind, spröde und immer weiter zerkleinert. Teilchen, die eine Größe von maximal 5 Millimetern haben, werden als Mikroplastik bezeichnet. Die kleinen Mikrokügelchen saugen quasi wie ein Schwamm Umweltschadstoffe auf. Sie werden dann von den Meeresorganismen mit Plankton verwechselt und gefressen. Dadurch gelangen sie in die Nahrungskette und steigen innerhalb dieser immer weiter auf, auch in die für den Menschen bestimmten Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Muscheln und Fische. Welche Langzeitschäden dabei entstehen, ist schwer abzuschätzen und ist bisher noch wenig erforscht worden.
Die bekannte tschechische PET-Art Künstlerin Veronika Richterová hat für den Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) e.V. ein großes Kunstwerk aus PET-Plastikflaschen angefertigt das in der Halle 3 am Stand B53 vom 17.01.2015 - 25.01.2015 auf der 46. Internationale Bootsausstellung Düsseldorf zu sehen ist. Es zeigt eine Nahrungskette vom kleinsten Plankton über filtrierende Organismen, bis hin zum Fisch und Pinguin. Neben den Plastikskulpturen wird am VDST Stand und auch in Halle 14, Stand B32 gezeigt wie viel Mikroplastik sich zum Beispiel in verschiedenen Bade- und Kosmetikprodukte als Zusatz befindet. Kommen Sie vorbei und schauen Sie, ob auch Ihr Duschgel Mikroplastik enthält.


Im Magazin sportaucher 1/2015 gibt es von Franz Brümmer/Christin Müller und Ralph O. Schill unter dem Titel "Bunt-vielseitig und bedrohlich, Plastik - über die Meer in die Nahrungskette" einen Artikel dazu. 

Man kann in dem Heft online blättern und es auch herabladen:

Deutscher Bundestag: Antrag „Freisetzung von Mikroplastik beenden“ von Bündnis 90/Die Grünen




Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat am 14.01.2015 einen Antrag an den Bundestag gestellt, in dem sie die Bundesregierung auffordert, die Freisetzung von Mikroplastik zu beenden.
Bisher ist der Antrag noch nicht behandelt worden.
 

Hier der Inhalt in Stichworten:
Sicherstellung einer geregelten Entsorgung für ungebundene Mikroplastikpartikel, vollständige Verhinderung einer Freisetzung in die Umwelt, Ausstieg aus der Verwendung von Mikroplastikteilchen in Kosmetika und Reinigungsmittel, regelmäßige Unterrichtung über Dialog-Ergebnisse mit der Wirtschaft, Intensivierung der Ressortforschungsaktivität zu den Mikroplastik-Mengen in der Umwelt sowie zu den Auswirkungen von Mikroplastik auf die natürliche Umwelt und die menschliche Gesundheit, Ausbau der Abwassertechnikforschung
Quelle: DIP, Dokumentations­- und Informationssystem für Parlamentarische Vorgänge, Basisinformationen über den Vorgang
 
Der vollständige Antrag ist unter der Bundestag-Drucksache Nummer 18/3734 abzurufen:



Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen beschäftigt sich nicht zu ersten Mal mit dem Thema Mikroplastik und wird dort aktiv. Am 08.10.2014 hatte die Fraktion eine Kleine Anfrage über "Erkenntnisse der Bundesregierung über Mengen, Verbleib und Auswirkungen von Mikroplastik"
an die Bunderegierung gestellt (BT-Drucksache 18/2780). Die Antwort der Bundesregierung findet man in der BT - Drucksache 18/2985 vom 27.10.2014.