Im aktuellen Heft 4/2014 der nichtkommerziellen Umweltzeitschrift Waterkant (Quartalszeitschrift für "Umwelt + Mensch + Arbeit in der Nordseeregion") gibt es von Gerd Liebezeit einen Artikel zu Mikroplastik:
"Ein massiv unterschätztes Problem: Mikroplastik in der marinen Umwelt - Letztlich landen alle Partikel im Meer".
Gerd Liebezeit war bis August 2013 Leiter der Arbeitsgruppe Meereschemie des Institutes für Chemie und Biologie des Meeres der Universität Oldenburg. Er ist in Deutschland einer der führenden Wissenschaftler in Sachen Mikroplastik.
Das Heft ist online bestellbar unter http://www.waterkant.info/?page_id=652
Die Titelstory "Kampfstoff - frisch auf den Tisch" des Heftes betrifft eine andere, weniger sichtbare Verschmutzung und Vermüllung der Meere. Der Koblenzer Forscher Dr. Stefan Nehring warnt eindringlich, dass
die in Nord– und Ostsee versenkten Munitionsaltlasten
zunehmend verrotten und dass die in ihnen enthaltenen Giftstoffe
über die Fische letztlich Verbraucher schädigen könnten.
Der Artikel wird von der Zeitschrift kostenlos zum Download bereitsgestellt. Siehe dazu http://www.waterkant.info/?p=3576#more-3576
Plastikmüll aus dem Meer
Samstag, 17. Januar 2015
Bunt, vielseitig und bedrohlich (Artikel im Magazin sporttaucher)
Kam am 16.01.2015 als Mitteilung des Verbandes Deutscher Sporttaucher:
Bunt, vielseitig und bedrohlich
Bunt, vielseitig und bedrohlich
Plastik ist eine geniale Erfindung! Plastik ist
universell formbar, mal hart und mal weich, vielseitig einsetzbar, aber auch
leicht verfügbar und dazu noch preiswert. Unser Alltag ist voll von Plastik.
Doch so vielseitig einsetzbar und so praktisch Kunststoffe für uns auch sind,
so problematisch sind sie bei unsachgemäßer Entsorgung. 269.000 Tonnen Plastik
schwimmen weltweit in den Ozeanen! Plastik ist auch in den Meeren sehr
beständig und überaus langlebig. Bis zur völligen Zersetzung können 350 bis 400
Jahre vergehen. Plastikteile werden durch Wellenbewegung, Salzwasser und
UV-Licht und nach Freisetzung der Weichmacher, die hormonell wirksame
Chemikalien sind, spröde und immer weiter zerkleinert. Teilchen, die eine Größe
von maximal 5 Millimetern haben, werden als Mikroplastik bezeichnet. Die
kleinen Mikrokügelchen saugen quasi wie ein Schwamm Umweltschadstoffe auf. Sie
werden dann von den Meeresorganismen mit Plankton verwechselt und gefressen.
Dadurch gelangen sie in die Nahrungskette und steigen innerhalb dieser immer
weiter auf, auch in die für den Menschen bestimmten Nahrungsmittel, wie zum
Beispiel Muscheln und Fische. Welche Langzeitschäden dabei entstehen, ist
schwer abzuschätzen und ist bisher noch wenig erforscht worden.
Die
bekannte tschechische PET-Art Künstlerin Veronika Richterová hat für den Verband
Deutscher Sporttaucher (VDST) e.V. ein großes Kunstwerk aus PET-Plastikflaschen
angefertigt das in der Halle 3 am Stand B53 vom 17.01.2015 - 25.01.2015 auf der 46. Internationale Bootsausstellung Düsseldorf zu sehen ist. Es zeigt eine
Nahrungskette vom kleinsten Plankton über filtrierende Organismen, bis hin zum
Fisch und Pinguin. Neben den Plastikskulpturen wird am VDST Stand und auch in
Halle 14, Stand B32 gezeigt wie viel Mikroplastik sich zum Beispiel in
verschiedenen Bade- und Kosmetikprodukte als Zusatz befindet. Kommen Sie vorbei
und schauen Sie, ob auch Ihr Duschgel Mikroplastik enthält.
Im Magazin sportaucher 1/2015 gibt es von Franz Brümmer/Christin Müller und Ralph O. Schill unter dem Titel "Bunt-vielseitig und bedrohlich, Plastik - über die Meer in die Nahrungskette" einen Artikel dazu.
Man kann in dem Heft online blättern und es auch herabladen:
Deutscher Bundestag: Antrag „Freisetzung von Mikroplastik beenden“ von Bündnis 90/Die Grünen
Die Bundestagsfraktion Bündnis
90/Die Grünen hat am 14.01.2015 einen Antrag an den Bundestag gestellt,
in dem sie die Bundesregierung auffordert, die Freisetzung von Mikroplastik zu beenden.
Bisher ist der Antrag
noch nicht behandelt worden.
Hier der Inhalt in
Stichworten:
Sicherstellung
einer geregelten Entsorgung für ungebundene Mikroplastikpartikel, vollständige
Verhinderung einer Freisetzung in die Umwelt, Ausstieg aus der Verwendung von
Mikroplastikteilchen in Kosmetika und Reinigungsmittel, regelmäßige
Unterrichtung über Dialog-Ergebnisse mit der Wirtschaft, Intensivierung der
Ressortforschungsaktivität zu den Mikroplastik-Mengen in der Umwelt sowie zu
den Auswirkungen von Mikroplastik auf die natürliche Umwelt und die menschliche
Gesundheit, Ausbau der Abwassertechnikforschung
Quelle: DIP, Dokumentations- und Informationssystem für Parlamentarische Vorgänge, Basisinformationen über den Vorgang
Der vollständige Antrag ist unter der
Bundestag-Drucksache Nummer 18/3734 abzurufen:
Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen beschäftigt sich nicht zu ersten Mal mit dem Thema Mikroplastik und wird dort aktiv. Am 08.10.2014 hatte die Fraktion eine Kleine Anfrage über "Erkenntnisse der Bundesregierung über Mengen, Verbleib und Auswirkungen von Mikroplastik"
an die Bunderegierung gestellt (BT-Drucksache 18/2780). Die Antwort der Bundesregierung findet man in der BT - Drucksache 18/2985 vom 27.10.2014.
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