Plastikmüll aus dem Meer

Plastikmüll aus dem Meer
An der Nordsee gesammelter Meeresmüll

Sonntag, 23. November 2014

Meeresmüllfoto der Woche (47./48. KW 2014)

- Fotograf/ Fotografin: Michael Mittelstädt

- Region: Ostsee


- Ort:
Insel Rügen, Binz, Badestrand

- Datum der Aufnahme: August 2013


- Informationen zu den  Fotos:  

Im Spätsommer sind insbesondere am Abend viele Möwen am Strand zu finden, darunter einige Jungvögel wie diese junge Silbermöwe. Vielfach schreien diese schon recht großen Jungtiere nach Futter und werden, manchmal zögerlich, manchmal auch nicht, von Alttieren gefüttert. Oft werden die zahlreichen Möwen abends von Strandgästen mit Brot gefüttert. 
Aus irgendwelchen Gründen haben die Jungmöwen nach meiner Beobachtung verstärkt Interesse an dem typischen Badeurlauber-Strandmüll wie ganze oder zerbrochene durchsichtige Plastikbecher oder hier einer kleinen Pappschale für Pommes Frites. Ich habe versucht, die Möwe vom dem Müll zu trennen, war aber erfolglos.
Michael M.









Mittwoch, 19. November 2014

Niederlande: Bis Ende 2016 alle Kosmetika frei von Mikroplastik



Im November-Newsletter der Kampagne Beat the Micro Bead steht folgende großartige Nachricht:
Die Niederlande verkündet als erstes Land in der Welt, dass bis Ende 2016 alle Kosmetika frei von Mikroplastik sein werden. Die Regierung sagt, dass bis dahin die Kosmetikindustrie im Großen und Ganzen die Mikropartikel ersetzt haben werden. Die niederländische Regierung wird auch dafür eintreten, ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetika auf EU-Ebene durchzusetzen.

Der gesamte Artikel ist unter diesem Link nachzulesen:


Wir unterstützen die Kampagne bereits seit Anbeginn. Derzeit sind insgesamt 59 NGOs in 29 Ländern aktiv. Der Links zur Kampagne: http://www.beatthemicrobead.org/



Angelika Heckhausen

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Samstag, 15. November 2014

Meeresmüllfoto der Woche (46. KW 2014)







- Fotograf/ Fotografin: Hannah Wauchope (Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Fotografin) 

- Region: Nordatlantik,
Arktischer Ozean, 78°N, Svalbard, 78°N 
 (Svalbard ist im deutschsprachigen Raum bekannter als Inselgruppe Spitzbergen, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Spitzbergen_%28Inselgruppe%29 )

- Ort:
Svalbard, unbewohnte Gegend an der Westküste der Insel

- Datum der Aufnahme: September 2013


- Informationen zum Foto: 



Svalbard ist eine Inselgruppe im Arktischen Ozean. Der Nortatlantikstrom, welcher auch für
das milde, europäische Klima verantwortlich ist, fließt hier an der Westküste entlang und
sorgt für relativ warme Temperaturen. Jedoch treibt die Strömung auch Müll in diese sehr
spärlich bewohnte Gegend (Svalbard ist 61,000km²groß, doch leben nur ungefähr 2,500 Menschen
in insgesamt 3 Orten: Longyearbyen 2,000; Barentsburg ca. 400, Ny Alesund ca. 40).
Dazu kommt steigender Tourismus (Kreuzfahrten und "Abenteuer"tourismus), der für eine
steigende Verschmutzung sorgt. 


Es gibt sehr strenge Gesetze, was den Umgang mit Flora, Fauna und Landschaften betrifft, doch leider hilft dies der Verschmutzung nicht, sodass jährlich eine große Reinigungsaktion stattfindet, die allerdings nicht alle Teile abdecken kann. So findet man leider auch in wirklich unbewohnten Gegenden Müll. 

Auswirkungen auf die Tierwelt: 
Es gibt Studien, die den Mageninhalt von toten Vögeln und
anderen Tieren kontrollieren. Man sagt, dass ein Plastikanteil von ca. 15% stark schädlich
bzw. tötlich ist. Bei Vögeln in der Arktis werden verstärkt höhere Plastikanteile gefunden.
Fotos von Tieren, die in z.B. Fangnetzen oder Plastiktüten gefangen sind und hier sterben,
sind auch bekannt. Selbst Rentiere können sich mit ihrem Geweih verheddern und auch Polarfüchse,
die sich von Vögeln ernähren, werden von der Verschmutzung nicht ausgeschlossen sein. 


Grundsätzlich kann eine starke Bioakkumulation von menschlich produzierten Schadstoffen in
allen Teilen des arktischen Nahrungsnetzes aufwärts beobachtet werden.




(Quelle:  Email der Meereswissenschaftler in Ribanna D., die 1 Jahr lang im Rahmen ihres Studiums auf Svalbard gelebt hat. Die Informationen stammen aus Diskussionen, Vorlesungen und Seminaren, sind aber nicht im Detail  überprüft)



Langeoog: Meeresmüllausstellung von Project Blue Sea bleibt länger

Die Ausstellung zu Plastikmüll im Meer von Project Blue Sea e.V. auf Langeoog ist verlängert worden.
Quelle:  Meldung bei Langeoognews.de vom 06.11.2014

Zusatz: Genauere Angaben zum Zeitraum werden nachgereicht sobald  ich sie habe.
 Michael M.

TV 18.11.2014: Expedition Geisternetze - Tödliche Fallen in der Ostsee



Am Dienstag, den 18. November um 18:15 Uhr wird im NDR Fernsehen eine Reportage zu Geisternetzen in der Ostsee gezeigt.Am 19.11.2014 kommt um 13:00h eine Wiederholung.

Auszug Pressetext: 
Für Fische, Meeressäuger und Seevögel sind sie tödliche und lautlose Fallen: die
sogenannten „Geisternetze“. Das sind Netze, die vor allem im Sturm verloren gegangen
sind. Riesige Mengen davon haben sich in der Ostsee um Wracks und andere
Hindernisse gewickelt. Sie fangen noch Jahrhunderte weiter Meerestiere. Denn die
Schlepp- und Grundnetze verwittern nicht, da sie aus Kunststoff sind. Und sie geben
Schadstoffe ab. 
Ein Team von Biologen und Tauchern will erstmalig große Mengen dieser Geisternetze
vor Rügen bergen. Wie viele Geisternetze befinden sich an den Ostsee-Wracks? Wo
genau? Und kann man sie bergen, ohne die Wracks zu beschädigen? 
Fragen, die in diesem gemeinsamen Pilotprojekt vom Umweltverband WWF, dem
Deutschen Meeresmuseum in Stralsund und dem Verein Archäomare gelöst werden
sollen. 
Ein NDR-Fernsehteam ist dabei, wenn Taucher und Biologen die Netze und Wracks
erkunden. Dabei haben die Umweltschützer an manchen Tagen mit heftigen
Sturmböen und unklarer Sicht unter Wasser zu kämpfen. "Wir haben nicht damit
gerechnet, dass diese Aktion so schwierig werden sollte", resümiert der
Forschungstaucher und Biologe Florian Hoffmann vom WWF in Stralsund. Einige
Ausfahrten müssen sogar abgebrochen werden. Jeder Tauchgang ist gefährlich. Denn
allzu leicht können sich die Taucher selbst in den Netzen verhaken. Am Ende machen
sie aber auch ganz neue Entdeckungen, von denen bisher kaum etwas bekannt ist.  

In beeindruckenden Bildern wird die Unterwasserwelt mit  Wracks und Unmengen von
Netzen gezeigt. Es ist deutlich zu erkennen, welche Gefahren von den Netzen
ausgehen. 


18.11.201418:15–18:45 UhrNDR
Expedition Geisternetze - Tödliche Fallen in der Ostsee

19.11.201413:00–13:30 UhrNDR
Expedition Geisternetze - Tödliche Fallen in der Ostsee

Montag, 10. November 2014

Pilotstudie zur Wirksamkeit von Kläranlagen bei Mikroplastik



Können Mikroplastikpartikel und –fasern auch in geklärten Abwässern nachgewiesen werden oder haben Klärwerke das Potential Mikroplastik zurückzuhalten?

Diese Frage hat das Alfred Wegener Institut (AWI) hat in einer Pilotstudie untersucht.
Dazu wurden geklärte Abwasser, Klärschlamm und abgeschiedene Leichtstoffe in 12 Kläranlagen des OOWVs (Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband) beprobt und mittels Mikro-FTIR (Fourier-Transformations-Infrarotspektroskopie) und ATR (Attenuated Total Reflectance)-FTIR auf Mikroplastik (größer 10 Mikrometer) untersucht.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass in allen geklärten Abwässern und Klärschlämmen  Mikroplastik gefunden wurde, die Ergebnisse der Kläranlagen im Vergleich sehr unterschiedlich ausfielen und die konkreten Daten nur als Abschätzung anzusehen sind. Auch die Frage, ob Kläranlagen mit Mikrofilter-Möglichkeiten ausgestattet werden sollten kann nicht abschließend beantwortet werden. Es wird betont, dass weiter Untersuchungen notwendig sind, um genauere und vergleichbare Daten zu erhalten, damit der Eintrag von Mikroplastik in Flüsse und Meere minimiert werden kann.
Der OOWV-Bereichsleiter Andreas Körner betonte: „ ….der Eintrag von Mikropartikeln muss jedoch viel früher, schon bei der Herstellung von Produkten vermieden werden“

Die gesamte Studie, sowie weitere Presserklärungen des AWI können unter folgenden Links gefunden werden:





A. Heckhausen

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Sonntag, 2. November 2014

EU-Studie zur Schaffung von Reduzierungszielen bei Meeresmüll bis 2020

Wie vor einiger Zeit angekündigt werde ich in diesem Blog ausgewählte Beiträge aus Wissenschaft und Forschung bringen.  Heute möchte ich auf eine relativ frisch veröffentlichte Studie für die EU-Kommission hinweisen, in der der Versuch gemacht wird, Zielvorgaben für die Reduzierung von Meeresmüll  zu definieren, die als Messwerte  auf dem Weg zu einem guten Umweltzustand überwacht werden können. Es wird vorgeschlagen, bezogen auf die Messwerte 2015 bis 2020 eine 30%ige Reduzierung bei den zehn regional jeweils am meisten als Strandmüll (Küstenmüll) gefundenen Müllartenzu erreichen.

Die Studie versucht, über die Messungen der Häufigkeit und Zusammensetzung von Küstenmüll eine Überwachung und einen Maßstab aufzubauen, ob die regional unterschiedlichen Problemursachen für Meeresmüll angegangen werden und zugleich wird eine Zielvorgabe formuliert.

 Die Studie hat 315 Seiten, hier der Link:  http://ec.europa.eu/environment/marine/good-environmental-status/descriptor-10/pdf/final_report.pdf


Executive summary
This report summarises the results of support given to the European Commission on several topics related to marine litter. The main scope is to support the development of an EU headline marine litter reduction target that can be used for benchmarking progress towards good environmental status for marine litter.Throughout, the report it makes reference to the scenarios analysed in the European Commission's Impact Assessment accompanying the proposal  for reviewing the European waste management targets . These documents are all available at:
http://ec.europa.eu/environment/circular-economy/

 Michael M.



Samstag, 1. November 2014

Meeresmüllfoto der Woche (44. KW 2014)



Fotografin: Sarah Raupach

Region: Nordsee

Ort: unbekannt

Datum der Aufnahme: unbekannt

Informationen zum Foto:  Plastikmüll ist inzwischen auch in heimischen Meeren wie der Nordsee Teil der natürlichen Umgebung von Meerestieren geworden. Die Instinkte der Tiere, hier ein Seehund,  haben sich aber noch nicht anpassen können. So droht durch Verstricken in Plastikmüll oder Verschlucken von Plastikmüll immer eine mehr oder minder große Verletzungs- und Lebensgefahr.